Thema des Monats November 2024: Vergessen? - Als vor 35 Jahren die Berliner Mauer zusammenbrach - Trabis und viele Besucherinnen und Besucher auf Wolfsburgs Straßen - "Ein Tag der Freude für alle Deutschen" - besonders für einen ehemaligen Flüchtlingsjungen - offener Brief an die Evangelische Kirche in Deutschland zur Synode im November - Ist die EKD ein Alptraum / Albtraum? - Wie wird mit Gewalt in allen verschiedenen Aspekten umgegangen? - andere gesellschaftliche Gruppen schon viel weiter - Opfer nicht vergessen !!!

 

Wer hätte dies gedacht?

 

Ein Thema des Monats November 2024 ist diesmal die deutsche Einheit - der Fall der Berliner Mauer im November 1989. Wer hätte dies gedacht? 1993, bei einem Besuch von Pearl Harbor auf Hawaii / USA, stellte diese rhetorische Frage unser Reiseleiter. Die Welt hielt den Atem an und "drückte Deutschland den Daumen". Bei einem Besuch eines christlichen Konzertes von in der Leipzger Nikolaikirche wurde mir deutlich, wie wichtig die Erinnerung an dieses geschichtsträchtige Datum für Menschen in Ost und West ist. Was müssen Besucherinnen und Besucher der Friedesgebete und Montagsdemonstrationen gedacht und gefühlt haben? Was müssen Spitzel und Volkspolizisten gedacht haben? Was müssen Entscheidungsträger in Ost und West gedacht haben?

 

Ich erinnere mich noch an die Trabis auf Wolfsburgs Straßen, viele Besucherinnen und Besucher aus den sogenannten "neuen Bundesländern", der Umarmungen, den Verbrüderungen, an das unvorstellbare Glücksgefühl und die Freude bei mir. Ich war zu Fuß in Wolfsburgs Innenstadt unterwegs und konnte es nicht fassen.

 

  • Zu dem Fall der Berliner Mauer und zur deutschen Einheit gibt es einen Artikel hier klicken.
  • Im Mai 1990 paddelten Schülerinnen und Schüler aus Sulingen, Havelberg und Wolfsburg unter dem Motto "Wir sitzen alle im selben Boot - in Ost und West". Zum Artikel hier klicken.
  • Und zu den Einheitsfeiern im Oktober 1990 gibt es einen Artikel hier klicken.

 

Schweigen schützt die

 

Falschen?

 

Offener Brief im Oktober 2024 an Mitglieder des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

„Schweigen schützt die Falschen“? Wenn es um Gewalt und Missbrauch durch die EKD, ihre Mitglieder, ihre Arbeitsbereiche wie Diakonie und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geht, wird häufig nur ein Aspekt von Täter(innen) und Opfer berücksichtigt. Gewalt durch Kirche ist aber viel vielschichtiger, wie sich in den letzten Jahren gezeigt hat. Andere gesellschaftliche Gruppen sind dort schon viel weiter, obwohl Kirche häufig mit dem erhobenen Zeigefinger auf andere zeigt.

Nehmen wir nur Ihren Datenschutz. Obwohl der EKD-Datenschutz nach eigenen Aussagen eine Menschenschutz-Organisation ist („Ich finde den Begriff „Daten-Schutz“ irreführend. Geht es doch in erster Linie um den Schutz von Menschen! Diesem Auftrag muss gerade der kirchliche Datenschutz in besonderer Weise dienen.“ Internetauftritt!), handelt sie anders? Geht es doch zum Beispiel um das Beichtgeheimnis und weitere Kirchenprivilegien. In dem vorliegenden Fall geht es um die Veröffentlichung von Personaldaten (auch von Dritten) in einem öffentlichen Verfahren vor einem Arbeitsgericht ohne Verlangen des Gerichts und ohne Zustimmung des Klägers. Nur die Namen waren geschwärzt. Sonst nichts. Ergebnis der „Überprüfung“ der EKD: „Der Zweck heiligt die Mittel.“ Keine korrekte Rechtsmittelbelehrung, Wahl von Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten des Vertrauens? Befragung des Arbeitsgerichtes usw. War es ein rechtsstaatliches Verfahren?

Aber es wurde noch schlimmer. Das mögliche Opfer wurde regelrecht in ein kirchenrechtliches Verfahren hineingezogen. Auskünfte des Vorsitzenden Richters wurden vom EKS-Vertreter nicht eingehalten. Trotz Zusage der Rechtsschutzversicherung konnte kein Anwalt / keine Anwältin des Vertrauens gesucht werden, da keine Fristverlängerung– wie normalerweise üblich - gewährt wurde. Auch war das überschnelle Verfahren in die niedersächsischen Schulferien gelegt worden (Ehrenamtsurlaub – einmal die Seele baumeln lassen. Hat sich der EKD-Vertreter darüber lustig gemacht?) Außerdem dürfen Rechtsanwälte / Rechtsanwältinnen anderer Religions-Gemeinschaften / anderer Weltanschauungen mindestens in diesem Fall bei Datenschutzverfahren mögliche Opfer nicht vertreten. Menschenrechte? Grundgesetz? Kirchenasyl? Erhobener Zeigefinger? Da helfen auch keine Bekenntnisse und Aufrufe, Materialien und Artikel. Ein Befangenheitsantrag bei der Gerichtsverhandlung wurde abgelehnt – obwohl dieser EKD-Vertreter in den Augen des möglichen Opfers total befangen war. Majestätsbeleidigung? Eine Zeitung titelte einmal: Opfer haben sich so zu verhalten wie Opfer. Nach diesem „Urteil“ meldete sich dann noch der Präsident der „EKD-Gerichte“ telefonisch, um das mögliche Opfer von weiteren Schritten abzuhalten, zum Beispiel einer Dienstaufsichtsbeschwerde. Er erwähnte besonders eine ausgegrenzte Religion in seinem 34-minütigen Gespräch. Der EKD-Rechtsanwalt versuchte sogar doppelt abzukassieren (Anwaltstrick? Arbeitet er noch für die EKD?), der Vorsitzende Richter erhielt seine Gebühren. In den Augen des möglichen Opfers war es nur eine reine Geldschneiderei. Nach der Dienstaufsichtsbeschwerde des möglichen Opfers trat der Vorsitzende / EKD-Vertreter zurück. Schuldeingeständnis? Damit hatte sich der Fall für die EKD erledigt, wie Sie aus den Unterlagen ersehen können.

Sorry, dieser Fall ist und ist nicht erledigt und bleibt öffentlich, da es kein Einzelfall ist. Zum Beispiel erhielt eine Mutter zum Heiligen Abend ein Schreiben von einem Diakonie-Pastor wegen ihres Sohnes. Die zuständige Landesbischöfin schrieb etwas von Massenbriefen. Ein Diakonie-Mitarbeiter musste über zwei Jahre zur Arbeit kommen, ohne dass ihm Arbeit zugewiesen wurde. Ein Ex-Diakonie-Pastor schlägt einen Schwerbehinderten hinterrücks auf den Rücken. Für die zuständige Landeskirche eine „freundliche Begrüßung“. Wie sieht eine unfreundliche Begrüßung für die Kirche aus? Drei Pastoren streiten sich der KV-Sitzung, wer wem das Bier ausgegeben hat. Ein Pastor soll beim Beten wie an der Theke stehen. Sie werden sicherlich noch zahlreiche Beispiel von „Gewalt“ kennen, Sie stehen ja voll in der Problematik drin.

 

Eigentlich schade: Was sehr bedauerlich ist, dass viele, viele, viele Personen in Kirche und Diakonie sich aufopfernd einbringen, zu denen auch der Unterzeichner gehört, und einige wenige bringen Kirche und Diakonie in Verruf. Und schauen Kirchenverantwortliche zu?

 

Bleiben Sie behütet in dieser stürmischen Zeit