Thema des Monats September 2023: "Herr, gib uns Frieden auf den Straßen" - sechs malaysische Motorradfahrer gehen auf große Tour - von Kuala Lumpur nach Berlin - drei Monate, 25.000 Kilometer, 25 Länder auf der Seidenstraße - WICHTIG: Nehmt bitte Rücksicht im Straßenverkehr
Als ich am Abend in mein Hotel in Chiang Mai im Norden von Thailand zurückkam, sah ich einige „schwere“ Motorräder auf dem Parkplatz. Häufig kommen Motorradfahrer in dieses Hotel und übernachten dort. Am Sonntagmittag sah ich wieder ihre Maschinen direkt vor dem Hoteleingang. Auf einem Motorrad war ein Aufkleber mit dem Motto ihrer Tour „Trans-Asia-Europe-Silk-Road-Ride“. So kam ich mit ihnen ins Gespräch. Sie kamen aus Malaysia. Vor über 30 Jahren war ich auch für einige Tage dort und wir tauschten unsere Erinnerungen aus.
Sie waren in Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia, mit ihren sechs Motorrädern am 14. Juli 2023 gestartet und wollten in drei Monaten 25.000 Kilometer auf der Seidenstraße zurücklegen. Das Ziel sollte Mitte Oktober Berlin, die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland, im Zentrum von Europa sein. Es war geplant, 25 Länder zu befahren. Wegen des Ukraine-Krieges musste allerdings die Route etwas verändert werden, erzählten sie.
Seit Jahrzehnten sind sie auf größeren und kleineren Touren in Asien und auch schon außerhalb unterwegs, zum Beispiel in Europa. Akribisch hatten sie sich auf diese Tour vorbereitet. Die Motorräder mussten in Ordnung sein, die Strecke geplant, Einreisebestimmungen erfragt, Visa beantragt und Hotels gebucht werden. „Es war viel Vorbereitung notwendig“, berichtete Roger Ling, Chef der Reisegruppe. Der Ingenieur war schon öfter in Deutschland und ist begeistert von unserer Republik: „Deutschland ist sehr schön und interessant. Besonders die Ingenieur-Leistungen sind faszinierend.“ Seit einigen Jahren ist er Rentner und möchte noch einmal auf große Tour fahren. „Wenn nicht jetzt, wann denn dann?“, fragte er. „Meine Familie war nicht so begeistert, aber jetzt sind sie mit der Reise einverstanden“, sagte er.
Von Chiang Mai, der „Rose des Nordens“, ging es weiter in Richtung Laos. Auf diese Etappe bekamen sie als Reiseproviant deutsche Schokolade und einen deutschen Glückspfennig von mir mit. Mit viel Händeschütteln, Winken und Fotos brachen sie am Morgen nach einem kräftigen Frühstück auf. Bis zum Oktober in Berlin. Dann werden sie auch vom malaysischen Botschafter in Deutschland empfangen, denn die Fahrt wird vom Tourismus-Ministeriums unterstützt und soll für das südostasiatische Land werben.
„Herr gib uns Frieden auf den Straßen“ ist ein Lied für Motorradfahrer. „Dies wünsche ich ihnen von ganzem Herzen“, so der Wolfsburger Weltenbummler und Sozialsportler Manfred Wille. Und: Diese Tour ist auch Werbung für Frieden und ein friedliches Miteinander unter den Völkern. Zurück nach Malaysia geht es dann allerdings mit dem Flugzeug, und die sechs Motorräder fahren per Schiff zurück.
Wichtig: Im August sind die Sommerferien beendet und viele Erstklässlerinnen und Erstklässler gehen in die Schule. Achten wir besonders auf sie – nicht nur für einige Wochen, sondern für Jahre.