Thema des Monats Oktober 2018: Pädagoge, Pfadfinder, Politiker - Frank-Helmut Zaddach ist ein Leuchtturm im bürgerschaftlichen Engagement - jahrzehntelang für die Gemeinschaft aktiv - zahlreiche Auszeichnungen
Der Autor dieses Artikels, Manfred Wille, ist Vorsitzender des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) Wolfsburg und hat in den letzten vier Jahrzehnten viel mit Frank-Helmut Zaddach in verschiedenen Bereichen zusammenarbeitet. Er gehörte auch zu den Schülern, die 1968 (?) am Samstag in der 5. und 6. Stunden die Fußball-Liga am Schulzentrum initiiert haben. Er kennt ihn also auch schon aus seiner Tätigkeit am Schulzentrum Kreuzheide.
Ein Artikel über Frank-Helmut Zaddach steht auch auf dem Internetauftritt des CVJM Wolfsburg (bitte hier klicken).
Pädagoge, Pfadfinder, Politiker und Privatperson: Frank-Helmut Zaddach ist seit Jahrzehnten ein Leuchtturm im bürgerschaftlichem Engagement. Der 1934 in Greifwald Geborene („nach dem Krieg aus Pommern vertrieben“) und seit 1955 in Wolfsburg lebende Sozialdemokrat („seit 1962 bin ich in der SPD“) hat sich Zeit seines Lebens für Menschen eingesetzt.
Er ist immer noch davon begeistert, dass er damit beauftragt wurde, dass Gymnasium Kreuzheide als Rektor
aufzubauen. 1966 wurde es als Außenstelle des Ratsgymnasiums gegründet. Damals hat er auch CVJM-Mitglieder unterstützt, die samstags in der 5. und 6. Stunde eine Fußballrunde für das Schulzentrum
durchführten – der Vorläufer für die CVJM-Idee der Pausenliga. Aus einer Arbeitsgemeinschaft des Gymnasiums gingen 1967 die Pfadfinder der Weißen Kothe im Bund Deutscher Pfadfinderinnen und
Pfadfinder hervor, die ihren Sitz immer noch an der Schrader’schen Mühle haben. (Stamm Weiße Kothe deshalb, weil die Kothen/Zelte weiß sind im Gegensatz zur üblichen schwarzen Kothe.) „Zuerst war
es eine Nebenaufgabe für mich als Schulleiter – und dann ist es nach und nach Teil meiner Persönlichkeit geworden“, erzählt der ehemalige Schuldirektor, der seit 1952 Mitglied bei den Pfadfindern
ist.
In den sechziger Jahren „stieg“ er in die Politik ein und wurde 1964 Mitglied im Wolfsburger Stadtrat. Aus
seiner Zeit als Mitglied im Jugendhilfeausschuss bestehen weitere Berührungspunkte mit dem CVJM – er stellte zahlreiche Anfragen im JHA für sie (Vereinshund, Freizeitgelände, Vereinsbulli usw.).
Frank-Helmut Zaddach war von 1964 bis 1976 und von 2001 bis 2014 im Rat der Stadt Wolfsburg.
Eine Herzensangelegenheit war und ist die Arbeit in der Nordstadt. So saß und sitzt er im Ortsrat und war ab 1991 bis 2007 Ortsbürgermeister. Viele, viele, viele Initiativen gingen von ihm aus. Legendär seine Sprechstunde am Donnerstagvormittag auf dem Hansaplatz: Während des Wochenmarktes sitzt er dort auf einem Klappstuhl und hat für die Sorgen und Nöte „seiner“ Nordstädter ein offenes Ohr – er ist ein „Kümmerer“, denn viele, viele Anfragen und Anträgen sind aus dieser Sprechstunde hervorgegangen. Die Initiative „Nachbarschaft Teichbreite“ hat er mitbegründet und eine ähnliche Aktion in Kreuzheide hat er beraten. Unvergessen ist sein Einsatz für die Sauberkeit in der Nordstadt. So aktivierte er „Paten für die Sauberkeit“ für Straßen, die dort für Sauberkeit sorgten und den Müll wegräumten. Er sammelt bis heute von den Straßen und Plätzen den Unrat – selbst von seinem E-Mobil aus. „Es hält mich auch fit“, erzählt er lächelnd. Im Gedächtnis sind die Einsätze des Sportmobils des Deutschen Olympischen Sportbundes und des LandesSportBundes Niedersachsen mit dem CVJM auf dem Gelände der St. Marien-Kirchengemeinde an der Ecke Hubertusstraße/Schulenburgallee und am Hansaplatz geblieben. Für die fleißigen Helfer gab es dann immer „Eis satt“ bei den Zeltlagern auf dem CVJM-Gelände. Auch um die „Hansplatz-Aussiedler“, die über mehrere Jahre für Unruhe sorgten, kümmerte er sich intensiv mit dem Ortsrat und mit Manfred Wille.
Eine besondere Aktion für das Gemeinwesen ist der Nordstadt-Verein, der vor rund 30 Jahren gegründet wurde und „Vorreiter-Funktion“ für viele andere Vereine hatte. Fahrten, Gespräche, Kino-Abende im Schloss, Dia-Vorträge wie „Mit Muttern um die Welt“ mit der Nordstadt-Bürgerin Charlotte Wille und „Mit dem Schiff in die Antarktis“ mit Dr. Wolfram Klose aus Kreuzheide, Diskussion, Vorträge – er bewegte mit dem Club und seinen Helfern wie Gerald Kulms und Hans Rühl das gesellschaftliche Leben in den Stadtteilen Tiergartenbreite, Teichbreite und Kreuzheide. Besonderen Anklang fanden die Liederabende im Schloss und an der Schrader’schen Mühle, die er selbst mit der Gitarre begleitete. Unvergessen und wunderschön!
Für all sein Engagement, erhielt er 1989 das "das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland" ("Bundesverdienstkreuz").