Thema des Monats Dezember 2016/Januar 2017: Besinnliches zur Weihnachtszeit - Marlene Hörmann schreibt seit ihrer Jugendzeit Gedichte - neun Bücher veröffentlicht - Publikationen in Zeitungen, Zeitschriften und Kalendern - Lesungen
Das Thema des Monats im Dezember 2016 und Januar 2017 sind diesmal Gedichte, Lyrik von Marlene Hörmann. Sie wurde 1938 in Braunschweig geboren und verbrachte ihre Kindheit in Ettenbüttel im Kreis Gifhorn. In Celle und in Braunschweig ging sie zur Schule und studierte Anglistik (Englisch) und Romanistik (Französisch) in Göttingen und Tübingen. Sie ist seit 1962 verheiratet und zwei erwachsene Kinder. Bis 1998 war Marlene Hörmann Realschullehrerin in Wolfsburg-Fallersleben.
Seit ihrer frühen Jugend
beschäftigte sich die Sprachwissenschaftlerin mit Literatur. Sie hat Gedichte in verschiedenen Tageszeitungen, Zeitschriften und Kalendern veröffentlicht. Zudem hat sie viele Lesungen in
zahlreichen Städten abgehalten. Im Laufe der Jahre hat Marlene Hörmann von 1985 bis 2013 neun Bücher herausgegeben, davon zwei mit Fotos von Maria Neyer.
Zum Thema „Weihnachten und Frieden“ gibt es auf diesem Internetauftritt noch Ausführungen von Pastor Robert Schumann „Weihnachtsfeiern in der evangelisch-lutherischen Bonhoefferkirche in Westhagen“ (hier klicken) und von Sarah Vogel „CVJM-Friedensnetz: Versöhnung, Unterstützung und Austausch - intensive Kontakte mit dem weißrussischen CVJM in Woloshin“ (hier klicken).
Winterwelt
Winde
wirbeln
winterlich.
Flocken
fallen
federleicht.
Weiche
weiße
Winterwelt.
Zeit
Gott gab uns
ein Leben -
Jahre
Tage
Stunden
Minuten.
Und doch
ist Zeit
etwas,
das
die meisten
nicht haben.
Wenn ich Sterne
an den Himmel
setzen könnte
für jede Stunde
des Glückes
mit dir,
gäbe es eine neue Milchstraße ...
Ich weiß,
mit Dir
kann ich
die siebente Seite des Würfels
entdecken
und die Zeit erleben
gegen den Uhrzeigersinn.
Lebensziel
Ich will
im Lärm der Welt
die leisen Töne
wieder hören,
will im Verborgenen
die alten Schätze
neu entdecken
und im Alltäglichen
das Wesentliche
wieder sehen.
Viele Sprachen
mußte ich lernen,
bis ich endlich
begriff,
daß das
tiefste Verstehen
ganz ohne Worte
einfach geschieht.
Weihnachten heute
Kannst du in Ruhe
Weihnachten feiern,
solange die Welt
so friedlos ist?
Kannst du bei dir
die Kerzen entzünden,
wenn draußen die Welt
so dunkel ist?
Kannst mit Behagen
satt du dich essen,
solange ein Bruder
noch Hunger hat?
Feiere die Weihnacht!
Doch:
Verwirkliche Frieden,
trag Lichter hinaus
und teile dein Brot!
Kornkammern
Ich habe
die Worte der Liebe
in Scheunen gesammelt
als Vorrat
für Zeiten der Dürre.
Unauslöschlich
Kein Wind
wird je
die Spuren
mehr verwischen,
die du
in meinem Leben
hinterlassen hast.
Fesseln
Und immer
zwingt mich
der Verstand,
den Weg zu gehen,
den das Herz
nicht will.
Herbstlicht
Der Himmel ist
unsagbar blau,
und einmal noch
erglüht die Welt
im Farbenrausch.
Ich tauche ein
in dieses Bild
und schaue zu,
wie sanft der Tag
in Licht zerfließt.
Keine Zeit
Wenn dir
nicht eine Stunde
des Tages
mehr gehört,
gehörst du dir
auch selbst nicht mehr.
Du verlierst dich
im Sand
einer Wüste
ohne Oasen.