Thema des Monats Juli 2015: "CVJM weltweit" - junge Menschen stark machen - jungen Menschen Räume schaffen - Hoffnungszeichen für junge Menschen - Wolfsburger CVJM radelt für Projekte für Kinder und Jugendliche am 11. Juli
Die Autorin Tabea Kölbel übernahm im November 2013 die Leitung des Referats "Internationale Arbeit" im CVJM-Gesamtverband in Deutschland. Zuvor war sie zwei Jahre bei der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris tätig.
Von 2007-2011 war sie bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) in Berlin u.a. für den Bereich "Kirche-Wirtschaft" verantwortlich und beschäftigte sich
inhaltlich v.a. mit wirtschaftsethischen Fragestellungen und gesellschaftspolitischen Themen. Ihre E-Mail-Adresse ist: koelbel (at) cvjm.de Der Internetauftritt des CVJM-Gesamtverbandes in
Deutschland ist www.cvjm.de und der direkte Link: www.cvjm.de/weltweit. Anklicken!
Auf dieser Homepage sind viele Geschichten über Menschen aus und in dieser Welt (Neubürger, englisch: "Newcomer") und im YMCA/CVJM. Es empfiehlt sich hier besonders die Rubrik "Urlaubsgeschichten" (hier klicken). Der Internetauftritt des hiesigen CVJM ist www.cvjm-wolfsburg.de. Der CVJM Wolfsburg führt am Samstag, 11. Juli 2015, eine Fahrradsponsorenrundfahrt für Projekte für Kinder und Jugendliche - unter anderem für ein YMCA-Projekt in Nigeria und ein YMCA-Projekt in Indien. Bei den Freizeitvolleyballturnieren wird in diesem Jahr für ein Straßenkinderprojekt des YMCA Kambodscha gesammelt.
Empowering Young People – die Jugend stark machen – das ist das übergreifende Thema der weltweiten CVJM-Bewegung. Trotz vieler unterschiedlicher Prägungen im weltweiten CVJM eint uns, dass wir uns als CVJM für die Jugend stark machen, dass wir durch die Arbeit des CVJM Jugendliche stark und fit für’s Leben machen wollen und dass wir im CVJM Räume schaffen, in denen junge Menschen ihre Gaben entfalten und in ihrer Persönlichkeit wachsen können. All das meinen wir, wenn wir im CVJM von „Youth Empowerment“ sprechen.
Mir selbst wird immer wieder bei vielen Besuchen von YMCAs im Ausland bewusst, auf welch wunderbar vielfältige Weise junge Menschen durch die Arbeit des CVJM in aller Welt gestärkt und fit für’s Leben gemacht werden. Ich denke dabei an einen Besuch im Vocational Training Center des East Jerusalem YMCA in Jericho, wo auch junge palästinensische Mädchen eine berufliche Ausbildung machen können – was sonst im Westjordanland anderswo kaum möglich ist. Oder an meinen Besuch des YMCA in Togo, wo junge Frauen und Männer nicht nur eine ökologische landwirtschaftliche Ausbildung bekommen, sondern auch lernen, wie man einen Business Plan erstellt, so dass sie später einmal einen eigenen Betrieb wirtschaftlich nachhaltig führen können. Ich denke auch an verschiedene Orte in Indien, wo YMCAs Straßenkindern eine Heimat bieten und gute Bildungsangebote machen. In Kolumbien war ich besonders berührt von der Geschichte eines jungen Mädchens, das schon im Alter von 15 Jahren als Prostituierte arbeitete, durch die Angebote des YMCA Bogotá mit 17 Jahren dann aber aus der Prostitution ausstieg und mit einem neuen Selbstwertgefühl ganz neue Perspektiven für ihr Leben bekam. Über „Aktion Hoffnungszeichen“ leistet der CVJM-Gesamtverband dank der Unterstützung vieler Spenderinnen und Spender in Ergänzung der Partnerschaftsarbeit wichtige Hilfe im Ausland. Ich bin auch immer wieder beeindruckt von den jungen Menschen, die sich auf ein Jahr im Internationalen Freiwilligendienst einlassen. Im Gespräch mit den Rückkehrenden wird mir immer wieder deutlich, wie prägend und lebensverändernd ein längerer Aufenthalt bei CVJM-Partnern im Ausland sein kann, wie sich dadurch Perspektiven verändern, Horizonte erweitern und Persönlichkeiten reifen.
Ich freue mich darüber, dass wir an vielen verschiedenen Stellen gemeinsam mit unseren Freunden und Partnern im CVJM weltweit – und jetzt eben auch verstärkt innerhalb des deutschen CVJM – miteinander diskutieren, was Youth Empowerment in unseren unterschiedlichen Kontexten – in Städten und Regionen, ganz lokal, aber eben auch global – bedeuten kann und wie junge Menschen bei uns und in anderen Ländern so gestärkt werden können, dass sie ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Die gute Partnerschaftsarbeit vieler deutscher CVJM-Vereine mit CVJM im Ausland bietet für diesen Dialog zahlreiche wichtige Anknüpfungspunkte und auch die Arbeit mit internationalen Freiwilligen bleibt uns auch deshalb ganz besonders wichtig, weil wir merken: Hier geschieht Youth Empowerment ganz konkret.
Bei allen Reisen und in allen Begegnungen wurde mir im vergangenen Jahr immer wieder bewusst, dass Empowerment vor allem in den Beziehungen, in denen wir leben, geschieht. Und: Gott selbst will in unser Leben hineinkommen und will neue Möglichkeiten für uns und gemeinsam mit uns entfalten. Er hat Freude daran, uns zu empowern, uns stark zu machen! Er sagt uns zu, dass wir wertvoll sind und etwas können. Er ermutigt uns auch, wertschätzend auf unsere Nächsten zuzugehen. Er selbst nimmt sich der Entmachteten an und holt sie an seinen Tisch. Wenn wir uns als CVJMer an diesem Tisch stärken und beschenken lassen, können wir selbst zu „Empowerern“ für andere werden und sie ermutigen und befähigen – gerade auch durch die gute Nachricht von Jesus, die wir in Wort und Tat an junge Menschen weitergeben dürfen.
Schon George Williams ging es darum, den Staffelstab und die gute Nachricht im CVJM an junge Menschen weiterzugeben. Sein letzter Wunsch soll gewesen sein: „Mein letztes Vermächtnis - und es ist ein köstliches – sind die Christlichen Vereine Junger Männer. Ich überlasse sie euch, geliebte junge Männer vieler Länder, um sie voranzutragen und auszubreiten. Ich hoffe, ihr werdet in dieser Arbeit ebenso glücklich sein, wie ich es gewesen bin und noch mehr erreichen, denn das wird einen Segen bedeuten für euch selbst und für die Seelen großer Scharen anderer.“ Ein starkes Vermächtnis – das bis heute weltweit bei jüngeren und älteren Menschen Kreise zieht.