CVJM-Pausenliga und Pausensport
Gedanken zur CVJM-Pausenliga und zum Pausensport
von Manfred Wille, Faris Jumah, Artur Stark
Sportjugend Niedersachsen
Hauptversammlung am Samstag, 25.
März 2017, in Hannover
Vorbemerkungen
Die Idee der Pausenliga entstand 1968 mit Unterstützung von Frank-Helmut Zaddach am Schulzentrum Kreuzheide. Sie wurde damals von Schülern unter Federführung des CVJM Wolfsburg am Samstag nach der vierten Stunde durchgeführt. Es wurde Fußball gespielt.
1998 wurde die Idee mit Unterstützung des Programms "Integration durch Sport" (damals "Sport für alle") des LandesSportBundes Niedersachsen und des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) Wolfsburg aufgegriffen und wieder an Westhagener Schulen durchgeführt.
Eine kleine Einführung
1. Kinder und Jugendliche stehen im Mittelpunkt.
2. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspartner ist äußerst wichtig.
3. Die Pausenliga ist sinnvoll, weil (möglicherweise)...
...Respekt vor dem Mitspieler/Gegenspieler vermittelt wird.
...Regeln spielerisch gelernt und respektiert werden.
..Regeln und Spielformen (vorher nach Absprache) verändert werden können.
...Schüler in die Organisation eingebunden werden können.
...neue, andere Spiele im Unterricht wegen der Pausenliga vermittelt werden.
...verschiedene Geschlechter gemeinsam spielen.
...verschiedene Ethnien, Religionen, Herkunftsgebiete ... gemeinsam spielen.
...sie Spaß und Freude haben.
...es eine sinnvolle Freizeitgestaltung und Pausengestaltung ist.
...der Wettkampfgedanke gefördert wird.
...Zuschauer beteiligt werden können.
...Lehrer mit dem organisierten Sport zusammen arbeiten.
...organisierter Sport mit Lehrern zusammen arbeitet.
...Schüler in Vereine und andere Gruppen vermittelt werden können.
...Strukturen des Sports kennen gelernt werden.
...Spielpläne gelesen werden.
...Preise gibt.
..."Nachhaltigkeit" siehe oben erreicht werden kann.
Gedanken zur Pausenliga - aus der Sicht von Vereinen
1. Jeder Verein sollte sich vorher überlegen, ob er die die Pausenliga kurzfristig, mittelfristig und/oder langfristig leisten kann.
2. Wer wird die Pausenliga durchführen?
3. Welche Schule bietet sich an? Die (Hallen)situation überprüfen. Gibt es entsprechende Geräte, die schnell aufgebaut werden können? Hallenschlüssel organisieren!!!!
4. Wie wird die Pausenliga finanziert?
5. Schulische Veranstaltungen gehen vor!!!
6. Partner an der Schule suchen. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aufbauen. Ängste bei Lehrern abbauen.
7. Klein anfangen, Erfahrungen sammeln.
8. Bei ersten Schwierigkeiten nicht aufgeben.
9. Die Regeln bestimmen. Wir spielen mit einer Volleyballblase. In der Grundschule sind vier Schülerinnen und vier Schüler auf dem Feld + Auswechselspieler. Der Ball/Blase wird eingepritscht. Ein Spiel dauert maximal zweimal fünf Minuten. Die Spieler wechseln selbst ein und aus.
10. Welche Klassen wollen mitspielen? Informationszettel erstellen.
11. Die Spielpläne erstellen. Möglicherweise auf Vereinsveranstaltungen hinweisen, auf Veranstaltungen der Schule, im Stadtteil, von Vereinen, Kirchen...
12. Wer verteilt die Spielpläne?
13. Am Spieltag rechtzeitig vor Ort sein! Ein kleines Gespräch mit Schulleitung, Lehrern, Sekretariat, Schülern ..
- Die Halle überprüfen (Ist die Volleyballanlage vorhanden? Sind die Trennungswände oben?
- Sind die Türen der Umkleideräumen geöffnet?) und die Anlage aufbauen. Erahrungsgemäß klappt dies in zwei bis drei Minuten. Wir nehmen wegen des besseren Aufforderungscharakters ein Beachvolleyballnetz. Stangen notfalls sichern, falls Schüler so engagiert sind und gegen die Stangen laufen.
14. Die Schüler kommen. Warten bis alle Schüler anwesend sind. Manchmal kommen Mannschaften nicht (rechtzeitig). Wie reagiere ich, falls Mannschaften nicht kommen? Kurzfristig entschuldigt, unentschuldigt. Dann auf die Umkleideräume verteilen. Wir lassen nur die Spieler in die Halle. Zuschauer müssen durch Lehrer, Eltern betreut werden.
15. Nach dem Umziehen etwas Aufwärmen: Zuerst ohne Ball, dann mit der Blase.
16. Kurze Wiederholung der Regeln. Überprüfung der Spielerzahl (Mädchen/Jungen).
17. Es geht los.
18. Der Schiedsrichter zählt laut mit. Ich verteile notfalls auch die Bälle beim Aufschlag, damit alle Spieler den Ball berühren. Ich lasse zum Beispiel normalerweise die Mädchen den Ball einpritschen. Die Jungs freut dies natürlich nicht. Der Schiedsrichter sagt die verbleibende Zeit an, auch letzter Ball. Loben.
19. Die Spielergebnisse sofort notieren und die Zettel aufheben, damit Reklamationen überprüft werden können.
20. Die Schüler gehen in die Umkleidekabine. Darauf einwirken, dass es zu keinen "Beschimpfungen" kommt.
21. Hallentüren aufschließen.
22. Abbauen.
23. Die letzten Schüler "antreiben", damit sie pünktlich in den Unterricht kommen. Wer zieht sich langsam an? Notfalls beim nächsten Mal nicht mehr mitspielen lassen, falls es mit Absicht gemacht wird.
24. Halle und Umkleideräume kontrollieren. Abschließen.
25. Durchatmen. Und bis um nächsten Pausenliga-Spiel.
26. Kooperationspartner suchen.
27. Schirmherren? Schirmfrauen? Kontakte zum organisierten Sport aufnehmen, zu den Fachverbänden, zur Politik, zu "Stars"...
28. Urkunden? Pokale? Kontakte zum organisierten Sport aufnehmen, zu Fachverbänden, zur Politik ...
29. Soll eine Öffentlichkeitsarbeit gemacht werden? Zeitungen, Schülerzeitung, Vereinszeitung, Handzettel ..
30. Endspiele? Aus sportlicher Sicht hat sich eine Finalrunde bewährt - die Vorrunde sollte aus pädagogischer Sicht lockerer durchgeführt werden (Mannschaften melden sich ab, Mannschaften melden sich an, Nichtantritt zu Spielen etc.). Die Finalrunde sollte einen sportlichen Sieger haben - aus sozialer Sicht haben natürlich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewonnen...
31. Siegerehrung? Sofort nach dem Endspiel? Oder eine gesonderte Veranstaltung? Mit "besonderen Personen"? Im Rahmen einer Schulveranstaltung? Im Rahmen einer Vereinsveranstaltung?
32. Nachhaltigkeit? Wird jetzt während des Sportunterrichts auch Volleyball gespielt? Gibt es jetzt eine Volleyball-Arbeitsgemeinschaft? Wer bietet die AG an? Kommen die Kinder zum Vereinstraining? Gibt es ein gesondertes Turnier mit anderen Schulen? (Haben wir auch schon durchgeführt.)
33. Nachhaltigkeit? Entsteht ein persönlicher Kontakt zu den Schülern? Sprechen Sie über die Schule? Entsteht ein Kontakt zu Lehrern? Nehmen jetzt vielleicht Lehrer am Vereinstraining teil? Helfen Lehrer bei der Organisation? Betreuen Lehrer Zuschauer?
- Werden über die Pausenliga hinaus Veranstaltungen Schule/Verein durchgeführt? Aber auch: - Nicht vereinnahmen lassen! Es muss eine faire Zusammenarbeit sein!
34. Nachhaltigkeit? Kann ein sogenanntes "Netzwerk" entstehen? Schule, mehrere Vereine, Stadtsportbund/Kreissportbund, Stadtteilmitarbeiter, Kirchen, Politik, Verwaltung
34. Es wäre toll für die Kinder, falls Vereine aktiv die Pausenliga durchführen würden.
Gedanken zur Pausenliga - aus Sicht der Schule
1. Die Schule muss sich klar werden, ob sie Pausensport will und ob sie Pausensport auch leisten kann. (Schüler, Lehrer, bauliche und räumliche Situation, Rahmenbedingungen etc.). Es muss entschieden werden, welche Sportart gewählt wird: Tanzen, Fußball, Tischtennis, Volleyball, Kicker, Schach....Werden eigene Spielregeln entwickelt? ... Es muss über die Spielzeit entschieden werden: Pause, Mittagspause, Freistunde usw. Über welchen Zeitraum soll die Pausen-Liga gehen? Wie häufig soll er in der Woche durchgeführt werden?
2. Die Schule muss sich Partner suchen (Vereine, Gruppen, Sozialarbeiter, Kontaktbeamten, Freizeitheime, Eltern, ältere Schüler, Lehrer, Referendare, Vorruheständler, Rentner etc.) als Schiedsrichter, als Organisator, als Verfasser der Mitteilungszettel, Siegerehrung ... Vorbereitung als AG in einer Projektwoche?
3. Wie viele Spieler und Spielerinnen pro Mannschaft? Getrennt oder gemischt? Dürfen sich Klassen zusammenlegen (Stundenplan)? Wie werden unterschiedliche Klassenstufen berücksichtigt? Untere Klassen mehr Spieler, obere Klassen weniger Spieler. Reine Mädchenteams in einer Jungen-Liga? Dürfen Lehrer und/oder andere Personen (Schulsozialarbeiter usw.) mitspielen?
4. Die Klassen müssen jetzt konkret ihre Teilnahme bestätigen. Die Rückmeldungen sollten über die Schulleitungen bzw. eine festgelegte Personen erfolgen. Erklären der Pausen-Liga im Unterricht: Spielpläne, Tabellen etc.
5. Wie werden pädagogische Gesichtspunkte und Leistung verbunden? (Zum Beispiel Abmelden von Klassen, Nachmelden von Teams, Nichtantritt, Spielverlegungen, Finalrunde, Endspiel.) Was passiert bei unsportlichem Verhalten?
6. Es wird ein Spielplan fest gelegt: Ein Rahmenspielplan, der aber wegen des Schulalltags von Spieltag zu Spieltag neu fest gelegt werden sollte. Berücksichtigung von Stundenplänen, anschließenden Freistunden ... Umziehen .... Auftaktveranstaltung? Wie werden die Spielpläne verteilt? Wer verteilt sie?
7. Eigene Ausstattung für Pausensport! Schlüssel für Externe? Rechtzeitig zu den Spielen kommen. Kontrollieren der Halle. Umziehen. Nach Eintreffen der Spieler die Halle abschließen. Zuschauer nur in Begleitung von Betreuern/Betreuung!!!! Während des Spielesdie verbleibende Spielzeit ansagen.
8. Es werden jetzt weitere Rahmenbedingungen fest gelegt: Soll die Pausen-Liga ins Internet gestellt werden, sollen Schulnachrichten auf dem Spielzettel auf den Mitteilungszettel kommen ...?Gibt es Pokale und/oder Urkunden? Wer organisiert sie?Vorschlag:Stadtsportbund,Oberbürgermeister (aber keine einzelnen Politiker!), Sparkasse, Stadtteilmanagement, Tageszeitungen ...
9. Wie wird die Siegerehrung durchgeführt? Wer nimmt daran teil? Zum Beispiel sportliche "Idole" !!!
10. Welche Nachhaltigkeit hat der Pausensport? Auswirkung auf den Schulalltag, fördern
Schüler anderer Schulen, gibt es Stress durch den Pausensport, Vermittlung von Schülerinnen und Schülern an Vereine und Gruppen, Öffentlichkeitsarbeit, Spiele gegen/mit anderen Schulen, Schulzeitung, Internet-AG ..................................