40 Jahre und kein bißchen leise: Chor der Deutschen aus Rußland in Wolfsburg feiert Jubiläum - durch Musik sich in ihre neue Heimat eingelebt - viele Aktivitäten und musikalische Auftritte in den vier Jahrzehnten - Grußworte und Andacht - Bild mit einem farbenfrohen, radelnden Elefanten vom CVJM als Dank für die segensreiche Unterstützung bei den Fahrradsponsoren-Rundfahrten
(23.09.2023) So
schnell vergeht die Zeit! Eben gerade in Deutschland, in Wolfsburg ange-kommen, und dann feiert der Chor der Deutschen aus Russland sein 40-jähriges Jubiläum – auch als erster Chor der
Landsmannschaft. „Darauf sind wir mächtig stolz“, strahlte Helmut Kieß, als er seinen Bericht mit vielen Fotos während der Jubiläumsfeier im neuen festlich geschmückten Kulturhaus in Westhagen
gab. Gegründet wurde der Chor 1983, im Wesentlichem durch Lydia Kieß und dem ersten Chorleiter Erwin Horch, aber auch Helmut Kieß und Richard Matheis. Im Laufe der Jahre wurde der Chor in der
Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, im Bund der Vertriebenen (BdV), in der Stadt Wolfsburg und darüber hinaus ein „Werbeträger“ für deutschstämmige Spätausgesiedelte aus der (ehemaligen)
Sowjetunion. Seit Jahrzehnten kommen Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler aus Rumänien, Polen und eben aus der (ehemaligen) Sowjetunion - nach 1990 aus den dann entstandenen verschiedenen
Republiken. Sie haben auch ihre Heimat in Wolfsburg gefunden und sind ein positiver Impuls für die Volkswagenstadt. Und der Chor hatte im Laufe der Jahre viele Proben, Auftritte, Fahrten,
Ausflüge, gesellige Treffen, Geburtstagsfeiern und vieles mehr.
Viele, viele Weggefährtinnen und Weggefährten waren zur Feier gekommen und erlebten einen kurzweiligen und vergnüglichen Nachmittag und Abend. Gekonnt führte die Chorsängerin Olga Semenov durch das Programm. Mit dem Lied „Unser Wolfsburg“ begannen die Festlichkeiten.
Anschließend hielt Pastor Gaete eine kurze Andacht mit Gedanken zum Thema „Töne und Klänge“. In den letzten Jahren finden die Proben in der evangelisch-lutherischen Bonhoeffer-Kirchengemeinde in Westhagen statt. Manfred Wille vom Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) nannte kurz einige Aktionen wie das Schwimmen für Frauen, Sport, CVJM-Freizeitgelände, Arbeitskreis für Aussiedlerfragen, Ausstellungen, Gefängnisbesuche mit der Landsmannschaft und dem Chor. Besonders die segensreiche Zusammenarbeit mit dem Chor beim „geistlichen“ Startschuss der CVJM-Fahrradsponsorenfahrt für Projekte für junge Menschen ist einfach nur vorbildlich. Dafür übergab der Sozialradler Manfred Wille ein farbenfrohes Bild mit einem radelnden Elefanten. Er wünschte dem Chor Weisheit, Kraft, Klugheit, Scharfsinn, Energie und Souveränität – denn dafür stehen Elefanten in Asien. Grußworte sprachen Lilli Bischoff, Vorsitzende der Landesgruppe der Deutschen aus Russland in Niedersachsen, Alexander Rudi, Vorsitzender der Ortsgruppe Wolfsburg, Emanuel Kaufmann in einer doppelter Funktion, Vorsitzender der Kreisgruppe Gifhorn und unser Chorleiter, Gerhard Schunn, Vorsitzender des BdV-Kreisverband Wolfsburg, Westhagens Ortsbürgermeisterin Ludmilla Neuwirth, Dr.Elvira Schlegen und Nina Heinz.
Im Anschluss an die Grußworte folgten die Ehrungen von noch lebenden Gründungs-mitglieder: Die Ehepaare Anna und Richard Matheis und Lydia und Helmut Kieß.
Nach der Ehrung wurden alle zum Festessen (Buffet) eingeladen, das von unseren Frauen liebevoll und reichlich vorbereitet wurde.
Das Kulturprogramm wurde vom Chor mit dem Lied „Wiedersehen der Freunde“ eröffnet. Es folgte das Lied „Der breite Dnjepr“ in ukrainischer Sprache - gesungen vom Chor mit Soloeinlage Alexander Rudi. Einen schönen Auftritt zeigte die „Hobbytanzgruppe“ unter der Leitung Jakob Krämer, mit den rhythmischen Tänzen. „Es war ein Hingucker“, so die Meinung der Anwesenden und wurde mit viel Beifall bedacht. Der Chor „Melodie“ unter der Leitung von Artur Busch stellte sich mit ihren Liedern vor. Die Tanzgruppe „Kadril“ unter der Leitung Shanna Weiser, mit ihren bunten Kostümen und lebhaften Tanz, brachten eine fröhliche Stimmung in den Raum und es wurde schwungvoll mitgeklatscht. Es gab auch von Beteiligten eine Reihe musikalische Beiträge und Erzählungen, die mit einem lebhaften Applaus bedacht wurden. Olga Semenov lud die Gäste zur gemeinsamen Spielen ein, was mit Interesse angenommen wurde und viel Freude und gute Stimmung hervorrief.
Nach dem Kulturprogramm konnten die Gäste bei der Tanzmusik von Emanuel Kaufmann das Tanzbein schwingen. Rundherum war es ein gelungenes Fest, waren sich die Organisatoren vom Chor einig. „Nochmals einen herzlichen Dank an alle Teilnehmenden, Helferinnen und Helfer, die zu dem schönen Fest beigetragen haben“, waren Olga Semenov und Helmut Kieß begeistert vom Einsatz der vielen, vielen Engagierten.