Das war's: Manfred Wille gibt das Goldene Kronenkreuz der Diakonie Deutschland an die Diakonie Niedersachsen zurück - höchste Auszeichnung der Diakonie - Diakonie Heimat gewesen - "enttäuscht" - mit Diakonie abgeschlossen - Zerwürfnis in der Pastor-Bammel-Stiftung Wolfsburg - Diakonie-Pastor steht schwer in der Kritik - Ist die EKD ein Alptraum / Albtraum? - Sind EKD-Gerichte neutral? - Werden Juristen anderer Religionen ausgegrenzt? EKD-Richter tritt zurück - Schuldeingeständnis? Tritt jetzt auch ein Landesbischof zurück?
(17.01.2019) Das war’s: Manfred Wille hat das Goldene Kronenkreuz, die höchste Auszeichnung in der Diakonie, aus Protest zurückgegeben. „Mir tut es leid und ich habe es mir lange überlegt, aber das Verhalten des Diakonischen Werkes Wolfsburg e.V. während der letzten Jahre mir gegenüber ließ mir keine andere Möglichkeit“, so Wille enttäuscht. „Die arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzungen wegen der Zahlungen in der Altersteilzeit, die ich letztendlich gewonnen habe, und der Wortbruch über eine gemeinsame Erklärung zum Verhalten eines Jugendamtmitarbeiters mit der Stadt Wolfsburg, der Diakonie und mir aus dem Jahr 2002, sind dafür ausschlagegebend“, so der jetzige Rentner weiter.
Zur Erklärung: Das Kronenkreuz ist das höchste Dankzeichen der Diakonie in Deutschland. Es ist kein Orden und keine Auszeichnung, sondern Ausdruck des Dankes und der Wertschätzung für die Treue und den Einsatz im Dienste des Nächsten. Nach mindestens 25-jähriger ehren- oder hauptamtlicher Mitarbeit im diakonischen Bereich kann das Kronenkreuz in Gold verliehen werden. „Ich war nicht nur in der Spätaussiedlerarbeit aktiv, sondern auch in der Mitarbeitervertretung. Und für die Diakonie in Niedersachsen habe ich einen Arbeitskreis für Vertrauenspersonen für Schwerbehinderte aufgebaut – damals einmalig in Kirche und Diakonie in Deutschland“, berichtet Wille, der auch Vertrauensperson für Schwerbehinderte in der Diakonie über ein Jahrzehnt war.
„Die Diakonie wollte das Kronenkreuz nicht zurücknehmen – dies ist wohl in den Richtlinien nicht vorgesehen“, erzählt Manfred Wille "Besonders die Aufsichtsratsvorsitzende des Diakonischen Werkes Wolfsburg, die später als Superintendentin des Wolfsburger Kirchenkreises abgewählt wurde, war wie der Diakonie-Vorsitzende der Diakonie Wolfsburg nicht gesprächsbereit", so Wille enttäuscht. „Ich musste sogar vor das Arbeitsgericht in Hannover ziehen“, schüttelt er den Kopf. Auch die Evangelische Zeitung berichtete schon über diese Geschichte. „Letztendlich habe ich dann dem damaligen Vorsitzenden der Diakonie in Niedersachsen bei einer Veranstaltung das Goldene Kronenkreuz in die Hand gedrückt – er war ganz verblüfft“, sagt Wille. Es war wohl das erste Mal, dass ein Goldenen Kronenkreuz zurückgegeben worden. Und der neue Vorsitzende und Ex-Superintendent von Wolfsburg, hat dann schriftlich bestätigt, dass Manfred Wille aus der Liste der Geehrten gestrichen worden ist. „Dies war für mich wichtig – ich wollte einfach mit der Diakonie abschließen“, stellt Manfred Wille fest.
Manfred Wille legt großen Wert darauf, dass er die Aktion in seiner Tätigkeit als ehemaliger Mitarbeiter des Diakonischen Werkes Wolfsburg e.V. durchgeführt hat und nicht im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit und/oder anderer tätigkeiten.
Ist die EKD ein Alptraum / Albtraum?
Vorgänge in der Evangelischen Kirche in Deutschland mit Sitz in Hannover verstärken nur, dass diese Entscheidung sinnvoll und rchtig gewesen ist. Zum Thema des Monats über die EKD hier klicken.
Leserbrief zum WAZ-Artikel und WN-Artikel vom 13. März 2019: „Zerwürfnis im Vorstand der
Pastor-Bammel-Stiftung“. Leider wurde der Leserbrief von beiden Zeitungen nciht abgedruckt.
„Was willst du, dass ich für dich tun soll?“ ist das Motto der Wolfsburger Diakonie aus dem Markus-Evangelium. Jetzt sind Mitglieder der Pastor-Bammel-Stiftung zurückgetreten, davor ist eine Mitarbeiterin aus der Kirche wegen der Diakonie Wolfsburg ausgetreten, es gab und gibt arbeitsgerichtliche Verfahren. Ich kann die zurückgetretenen Vorstandsmitglieder gut verstehen. Schon vor einiger Zeit hatte ich das Goldene Kronenkreuz der Diakonie Deutschland, wohl die höchste Auszeichnung in der Diakonie, zurückgeben, da die Behandlung durch den Diakonie-Vorstand und einen seiner Vorgänger mir keine andere Wahl ließen. Selbst eine problemlose Rückgabe war nicht möglich - ich musste deshalb sogar das Arbeitsgericht Hannover einschalten. Ein Grund für die Rückgabe ist zum Beispiel der Umgang mit Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und mir. Ein weiterer Grund ist, dass es „in einigen Fällen der Altersteilzeit ein Fehler in der Abrechnung festgestellt (wurde)“, wie die Diakonie in einem Schreiben an das Arbeitsgericht Braunschweig eingesteht. Die Überprüfung durch die Deutsche Rentenversicherung im Punkt der Altersteilzeit lief wohl nicht so gut für die Diakonie. Ich bedauere die heutige Arbeitsweise, da ich gern im Diakonischen Werk Wolfsburg 30 Jahre gearbeitet habe.
Manfred Wille
Ehemaliger Mitarbeiter und ehemalige Vertrauensperson für Schwerbehinderte der Diakonie