Reformationstag: Ökumenischer Gottesdienst in der Wolfsburger Christuskirche - - "Es ist schön, dass der Reformationstag wieder ein Feiertag ist" - "Zur Freiheit hat uns Christus befreit" - gut besucht - "Botschaft sollte in unserem Leben präsent sein"
(31.10.2018) Fast bis auf den letzten Platz war am Mittwochabend die Christuskirche beim Ökumenischen Gottesdienst zum Reformationsfeiertag besetzt. Bernd Steinke, Vorsitzender der Stadtkirchen-gemeinde, freute sich: „Es ist schön, dass der Reformationstag wieder ein Feiertag ist, denn er ist sehr wichtig für die evangelische Kirche.“ Und Pastor im Ruhestand Hans-Ulrich Braun betonte: „Ich finde den Reformationstag sehr gut als Zeichen für die Reformbedürftigkeit von Kirche und stete Erinnerung daran.“
Das „Frei-Sein“ stand thematisch im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Der katholische Dechant Thomas Hoffmann, Pastor Dietmar Wagner von der Evangelisch-methodistischen Kirche, Propst Dr. Ulrich Lincoln von der Propstei Vorsfelde sowie Superintendent Christian Berndt vom evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen machten sich in ihren Kurz-Predigten Gedanken zu dem Satz des Apostels Paulus: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit.“ So berichtete Propst Lincoln über seine Erfahrungen von der Verhandlung zur Wehrdienstverweigerung 1983 unter dem Aspekt der Freiheit für ihn damals. Weiter wirkte beim Gottesdienst Susanne Peters vom Kirchenkreisvorstand mit.
Musikalisch wurde der Reformationstags-Gottesdienst vom Gospelchor „Mellow Groove“ unter der Leitung von Thomas Stuchlik, Kirchenkreiskantor Markus Manderscheid, der auch den Posaunenchor der Stadtkirchengemeinde leitete.
Besucher Bernd-Michael Hilbig war von dem Gottesdienst sehr angetan: „Es war ein festlicher Gottesdienst zu einem Feiertag für alle Christen. Die Botschaft der Freiheit sollte mehr in unserem alltäglichen Leben präsent sein.“
Der Reformationstag als Feiertag
Der 500. Jahrestag der Reformation, der 31. Oktober 2017, war einmalig ein gesamtdeutscher gesetzlicher Feiertag. In diesem Jahr haben nun die Länder Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Hamburg beschlossen, den Reformationstag als gesetzlichen Feiertag einzuführen, den die Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bereits seit der deutschen Wiedervereinigung als solchen begehen.
Der 31. Oktober ist der zentrale Tag, an dem die lutherischen Kirchen weltweit der Reformation gedenken. An diesem Tag im Jahr 1517 hatte der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther 95 Thesen veröffentlicht, in denen er die gängige Ablass- und Bußpraxis der Kirche kritisierte. Diese Thesen und noch viel stärker Luthers Bibelübersetzung ins Deutsche, seine Schriften und Predigten sowie seine mutigen Auftritte markieren einen historischen Einschnitt. Die reformatorische Bewegung hat die religiöse, kulturelle und politische Situation der beginnenden Neuzeit grundlegend geprägt.