"Wolfsburger Sport integriert": Stadtsportbund, Fußballkreis, VfL Wolfsburg, VfL Fußball GmbH und Stadt arbeiten mit Vereinen zusammen - "Best-practice-Beispiele" - "Sport günstigste Sozialarbeiter" -
(25.02.2016) Die aktuelle Flüchtlingssituation bewegt den Stadtsportbund sowie die zahlreichen Sportvereine in Wolfsburg und stellt uns alle gemeinsam vor großen Herausforderungen im Bereich des Sports und des Vereinslebens, schreibt der SSB an Wolfsburger Sportvereine und Fachverbände. Und weiter: Die derzeitige Entwicklungen zeigen, dass sich die Stadt und damit auch die Wolfsburger Sportlandschaft verändert werden. Als Teil der Gesellschaft können wir diesen Wandel gemeinsam gestalten. Insbesondere der Sport kann hier durch seine verschiedenen Aktivitäten und seinen verbindendem Charakter in besonders geeigneter Weise zu einem vorbildlichen, toleranten Umgang miteinander beitragen. Das zeigen schon heute die vielen Beispiele in den Vereinen. Der Stadtsportbund hat diese soziale Arbeit auch seiner Satzung verankert: „Förderung und Entwicklung des Sports für alle“ und „Förderung und Unterstützung sozialer Arbeit im Bereich des Sports“.
Unter dem Motto „Wolfsburger Sport integriert“ hat sich in Wolfsburg ein neues Netzwerk zur Unterstützung der Integration von Flüchtlingen gebildet: Startschuss war am Donnerstag Abend auf Einladung von Stadtsportbund, Niedersächsischem Fußballverband Kreis Wolfsburg, VfL Wolfsburg e.V., VfL Fußball GmbH und städtischem Integrationsreferat und dem Geschäftsbereich „Sport“ in der Volkswagen Arena. Moderiert wurde die Veranstaltung von Jennifer Haacke.
Die Vorsitzende des Stadtsportbundes, Ursula Sandvoß, freute sich über die rege Beteiligung: „Ich bin froh, dass so viele Vereine dabei sind. So erfahren wir, was die Vereinsvertreter denken.“ Gemeinsam stellte sie mit Martin Roth, Referent in der neugeschaffenen Sportregion Ost-Niedersachsen, die Ausgangssituation für Sportvereine vor. Sie wiesen auf die verschiedenen Fördermöglichkeiten des organisierten Sports hin, zum Beispiel das Programm „Integration durch Sport“ des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und „Sport integriert Niedersachsen“ des LandesSportBundes (LSB) Niedersachsen.
Anschließend nahmen Sylvia Cultus und Philipp Gramse vom Integrationsreferat die Teilnehmer spielerisch auf die Reise zur interkulturellen Kompetenz mit. Sprache, Herkunft, Religion und Schulbildung waren einige Stichworte. Außerdem berichteten sie über die aktuelle Flüchtlingssituation in Wolfsburg.
Viele Beispiele aus der Praxis in Sport stellten Peter Poche und Helmut Thomas vom SSV Vorsfelde, Antony Spatola vom Amateur-Kickboxclub, Marco Regenberg vom TSV Wolfsburg und Martin Roth vor. „Wir sind die günstigsten Sozialarbeiter“, stellte Peter Poche unter dem Beifall der anwesenden Sportfunktionäre fest.
In der folgenden Diskussion berichteten Teilnehmerinnen und Teilnehmer von ihren Erfahrungen vor Ort. Dabei wurden Möglichkeiten und Grenzen der Unterstützung beim Einlebungsprozess von Neubürgern deutlich, vom Hemmnissen - aber auch von schönen Begebenheiten..
Stefan Pinelli, Vorsitzender des Wolfsburger Fußballkreises, lobte die sozialsportliche Aktion: „Die Veranstaltung hat viele verschiedene Facetten gezeigt.“ Und er versprach: „Die Ergebnisse werden nicht verpuffen.“
Der CVJM Wolfsburg engagiert sich seit rund 40 Jahren im sozialsportlichen und
integrativen Bereich. So initiierte der CVJM mit anderen Vereinen und dem LSB die Aktion „Sport für alle – Sport mit Spätaussiedlern“ (heute „Integration durch Sport“). 1989 nahm er am Hearing
des Deutschen Sportbundes und Bundesministerium des Innern zu diesem Teil und 2007 zum Thema Integration durch Sport im Bundeskanzleramt. 1988/1989 hatte der LSB für einige Jahre ein
Arbeitsgruppe zum integrativen Sport. Der CVJM arbeitete in dieser Gruppe mit. Besonders wurde der CVJM in Wolfsburg von Klemens Neumann und Hermann Lange vom SSB und Ortraud Heise und Peter
Losch von der Sportjugend und beim LSB von Reinhard Rawe, Karl-Heinz Steinmann und Wolfgang Wellmann unterstützt. Im hiesigen CVJM war Ferdinand Uecker ein vorbildlicher Kümmerer und hat viele
Impusle gesetzt. 1991 wurde der CVJM Wolfsburg durch die damalige Bundestagspräsidentin Professor Dr. Rita Süßmuth und im Namen der Bundesregierung mit einer Goldplakette für die "vorbildliche
Integration von deutschstämmigen Aussiedlern" ausgezeichnet (hier klicken), und 2006 wurde dem CVJM Wolfsburg die niedersächsische Sportmedaille durch den Innen-, Sport-
und Integrationsminister Uwe Schünemann (6. von links) und Professor Dr. Wolf-Rüdiger Umbach (rechts), Präsident des LandesSportBundes, verliehen (hier
klicken). Weitere Informationen zum CVJM Wolfsburg als "Best-practice-Beispiel" (hier klicken).