Sportforum 2014: Krise im Ehrenamt!? - rege Beteiligung - Impulsreferate - Arbeitsgruppen - Wolfsburg, Gifhorn und Helmstedt arbeiten zusammen
(07.05.2014) "Krise im Ehrenamt!? – wie können Sportvereine auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren?“ war das Thema des Sportforums 2014 des KreisSportBundes Gifhorn, des KreisSportBundes Helmstedt und des StadtSportBundes Wolfsburg. Rund 150 Vereinsvertreter fanden den Weg nach Groß Schwülper. Die Veranstaltung wurde durch Martin Roth moderiert.
In der Einladung schreiben die drei Sportbünde: „Die Analyse der Sportentwicklungsberichte aus den Jahren 2005 bis 2012 zeigt es deutlich: Immer mehr Ehrenämter im Sport sind nicht besetzt! Die tägliche Arbeit lastet auf den Schultern einiger weniger! Die wichtigste Ressource des Sportvereins, die freiwillig engagierte Mitarbeit, zeigt eine deutliche Tendenz nach unten! Ist dieser trend die Folge eines Phänomens, dass als Wandel vom „alten“ zum „neuen“ Ehrenamt bezeichnet werden kann?
Außerdem scheint es zunehmend schwieriger zu sein, junge Menschen für ein Engagement im Sport zu gewinnen oder sie langfristig an eine Organisation zu binden. Ein Blick auf die Lebenswelten suggeriert, dass die gängigen Lebens- und Arbeitsmodelle hinterfragt werden müssen, um junge Menschen zu erreichen. Da es um nichts Geringeres als die Zukunft des organisierten Sports geht, lohnt sich dieser Blick und die Bereitschaft für Veränderung.
Welche Motive spielen eine Rolle bei der Übernahme eines freiwilligen Engagements? Welche Wege muss ein Sportverein gehen, um seine Attraktivität für ein Ehrenamt oder für bürgerschaftliches Engagement zu steigern?“
In seinem Grußwort wurde Schirmherr und Präsident des Landes SportBundes (LSB) Niedersachsen, Professor Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, noch deutlicher. Er sprach davon, dass von den ehemals 300.000 Ehrenamtlichen jetzt rund 100.000 Engagierte nicht mehr in den Vereinen mitarbeiten würden.
Anschließend referierte Henning Pape, Fachmann für Vereinsentwicklung beim LSB zum Thema „Sportbünde 2015 – Veränderungen der Sportlandschaft in Niedersachsen und in der Sportregion Gifhorn/Helmstedt/Wolfsburg“. In Erinnerung blieben den Zuhörern der „Zukunftskoffer“ und der Spruch „Wer allein arbeitet, addiert – wer zusammenarbeitet, multipliziert.“
Es schloss sich eine Fragerunde an die Sportbunden-Vorsitzenden Werner Riedel (Gifhorn), Ursula Sandvoß (Wolfsburg) und Jürgen Nitsche (Helmstedt).
In drei Gruppen wurden dann folgende Themen bearbeitet:
- Bürgerschaftliches Engagement & Kompetenzentwicklung im Verband – eine Initiative des Niedersächsischen Turner Bundes (Olaf Jähner)
- Wir fusionieren – Entstehung der Vereinsfusion zwischen Germania Helmstedt und TSV Helmstedt (Torsten Scharf und Jens Flemke)
- Junges Engagement – die Zukunft des Sports (Laura Stritt und Georg Jaedicke)
Drei Diskussionsbeiträge sind haften geblieben: Warum wird nicht darüber gesprochen, die Rahmenbedingungen für Ehrenamtliche zu verbessern? Warum wird nicht darüber gesprochen, wie ich 100.000 ehrenamtliche Mitarbeiter verlieren kann? Es fehlen einfach Leute, die bereit sind, sich im Sport zu engagieren?
Mit dem Impulsreferat „Kooperation und Fusion als Möglichkeit der Weiterentwicklung für Sportvereine“ von Professor Dr. Ronald Wadsack von der Ostfalia Fachhochschule klang das Sportforum aus.
Einen Artikel über das Forum gibt es auch auf dem Internetauftritt www.cvjm-wolfsburg.de unter Aktuelle Berichte 2014.
Auf diesem Internetauftritt gibt es auch einen Artikel über das internationale Forum 2014 des deutschen CVJM "Youth Empowerment" (hier klicken). Manfred Wille vom Wolfsburger CVJM hat bei der Hauptausschuss-Sitzung der Niedersächsischen Sportjugend zum Thema "Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement - Gewinnung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" einen „Gedankenblitz vorgetragen „Wie motiviere ich (junge) Menschen für ein ehrenamtliches Engagement“ (hier klicken).