Reformations-Gottesdienst: Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen und die Propstei Vorsfelde laden zu einem Empfang in die St. Petrus-Kirche nach Vorsfelde ein - Festredner ist Heribert Prantl - "er hat ein Plädoyer für eine Demokratie gehalten, in der die Menschen gemeinsam ihre Zukunft gestalten"

(30.10.2021) Schon Tradition hat der Reformationsempfang des evangelisch-lutherische Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen und evangelisch-lutherischen Propstei Vorsfelde: In diesem Jahr fand er am Samstagabend  in der St. Petrus-Kirche in Vorsfelde statt. Im Mittelpunkt der gutbesuchten Veranstaltung stand der Festvortrag von Dr. Heribert Prantl, der bis 2019 Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung war.

Begonnen hatte der Empfang am Vorabend des Reformationsfestes, das als Erinnerung an den Thesenanschlag von Martin Luther gefeiert wird, mit einer Andacht durch Superintendent Christian Berndt. Er machte sich dabei Gedanken zur Frage „Reformation macht Politik“.

Und dann sprach der promovierte Jurist Prantl zum Thema „„Was hält unser Gemeinwesen zusammen?“. Er schlug dabei einen weiten Bogen zu verschiedenen Aspekten wie neuer Gesellschaftsvertrag, Leistung von Familien, Alt- und Neubürger, Respekt, ehrenamtliches Engagement, Sozialstaat, Pflegesystem, Rente, Corona und seine Auswirkungen, „Entgemeinschaftung“. Auch auf Luther, die Reformation und zur Situation in der heutigen Kirche ging der praktizierende Katholik ein. Der gut einstündige Vortrag ist bei youtube zu sehen.

Begeistert vom Vortrag war Michael Kühn vom CVJM Wolfsburg. „Die Gedanken zu arm und reich haben mich stark zum Nachdenken gebracht“, so der regelmäßige Gottesdienstbesucher. Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann gehörte auch zu den Besuchern: „Heribert Prantl hat viele tolle Impulse gegeben.“ Propst Dr. Ulrich Lincoln, Gastgeber und Mitorganisator, zog ein positives Fazit: „Heribert Prantl hat ein Plädoyer für eine Demokratie gehalten, in der die Menschen gemeinsam ihre Zukunft gestalten.“

Musikalisch umrahmt wurde Empfang durch den Propsteikantor Paul-Gerhard Blüthner am Piano und Henny Baldt am Schlagzeug mit beschwingten Liedern, bei denen Zuhörerinnen und Zuhörer mit den Beinen mitwippten. Dankbarer Beifall gab es für die beiden Musiker.