LandesSportBund Niedersachsen: Arbeitstagung "Interkulturelle Öffnung" in Hannover - viele Ideen für Westhagen und den CVJM
(03.12.2011) "Inter-kulturelle Öffnung - Ideen, Impulse, Erfahrungen" - das war das Thema einer Arbeitstagung des Referates "Integration, Sport und Soziale Arbeit, Soziales des LandesSportBundes (LSB) Niedersachsen in Hannover. Jennifer Osthus, Hans Grote, Roy Gündel und Sebastian Zwetschke vom LSB waren für die Organisation der eintägigen Tagung zuständig.
Thorsten Schulte, Vizepräsident für des LSB für Sport- und Organisationsentwicklung, warb bei der Begrüßung für den integrativen und interkulturellen Sport. "Ich möchte Ihnen Mut machen, und greifen Sie die Impulse auf", betonte Schulte. Er wies auf die erfolgreiche Datenbank www.sport-integriert-niedersachsen.de hin und betonte, dass Niedersachsen beim Programm "Integration durch Sport" (damals "Sport für alle/Sport mit Spätaussiedlern") vor über 20 Jahren federführend war. Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) aus Wolfsburg hat damals die Entwicklung entscheidend mitgeprägt und war auch beim Expertenhearing vom Deutschen Olympischen Sportbund und des Bundesministeriums des Innern 1989 in Frankfurt/Main dabei.
In seinem Impulsvortrag gab Dr. Silvester Stahl von der Universität Göttingen einen umfassenden Einblick in das Thema "Migrantensportvereine als Auslöser und Akteure der interkulturellen Öffnung
im Sport". Er ging ausführlich auf die geschichtliche Entwicklung. Dabei erwähnte er auch "Lupo Wolfsburg" als ersten Gastarbeitersportverein in Deutschland. "Lupo" (italienisch) heißt
übrigens auf Deutsch "Wolf" und ist das Stadtwappen
von Wolfsburg. Weiter beschrieb er Probleme, Integrationspotenziale, die interkulturelle Öffnung und Wechselwirkungen.
Als Handlungsempfehlungen stellte er vor:
- Vorbehalte aufgeben,
- Entscheidungen klar vermitteln,
- persönliche Kontakte etablieren,
- Netzwerke aufbauen und einbinden,
- Potenziale der Migrantenvereine nutzen
- und seinen Forschungsbericht lesen: "Selbstorganisation von Migranten im deutschen Vereinssport" (ISBN 978-3-86884-510-5).
In der Expertenrunde stellten dann Alina Shvartsman die Flying Dragons Osnabrück (www.flyingdragons-wushu.de), Abdullah Kocer die BC Tigers Salzgitter (www.bc-tigers-salzgitter.de) und Detlef Behrbohm den KS Polonia Braunschweig (www.kspolonia.de) vor.
Im Praxisforum "Umsetzung des Themas in der Sportorganisation" stellten Anke Frommann vom Kreissportbund (KSB) Lüneburg (www.kreissportbund-luenenburg.de) die zielgruppenspezifische Lizenzausbildung und Dennis Dörner vom Tischtennis Verband Niedersachsen (TTVN) www.ttvn.de und Felix Decker vom Regionssportbund (RSB) Hannover (www.regionssportbund-hannover.de) Sport interkulturell vor.
Eine kleine Anmerkung: Der Niedersächsische Turnerbund (NTB) führt ein Projekt "Gelebte Integration" in Ostfriesland und Wolfsburg (www.NTB-infoline.de) und der Niedersächsische Volleyball Verband (NVV) wendet sich Menschen aus verschiedenen Lebenswelten (www.nvv-online.de/nvv-online/mitgliedergewinnung/index.htm) zu.
Abschluss der Tagung war unter dem Aspekt "Vernetzung von Sozialer Arbeit und Sport" die Präsentation des Projektes "LaMiS" (Langenhagener Mitgranten Sport) aus Hannover-Langenhagen durch Nuray Albayrak-Karaköse von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Region Hannover, Aysun Öztürk von der DITIB-Moschee Langenhagen und Felix Decker.
Es gab aber wieder einmal einige Zungenbrecher: "Migranten" und "Menschen mit Mitgrationshintergrund". In Wolfsburg sind es jetzt "Menschen mit Zuwanderungsgeschichte". Warum nicht "Neubürger" und "Altbürger" oder "Neu-Wolfsburger" und "Alt-Wolfsburger"? Oder "Neu-Niedersachsen" oder "Alt-Niedersachsen"? Oder wer es international mag: "Newcomer".
Noch einige Internetauftritte: www.lsb-niedersachsen.de und www.integration-durch-sport.de. Ein Artikel mit Fotos steht auch unter www.cvjm-wolfsburg.de (aktuelle Presse 2011)